Die bekanntesten Kameramodi, welche bei fast jeder Kamera zu finden sind lauten:
P = Programmautomatik
A = Apeture Priority
Blendenmodus
S = Speed Priority
Belichtungsmodus
M = manueller Modus

…auf letzteren Punkt wollen wir nun genauer eingehen, da dieser Modus alles abdeckt.


Blende, ISO und Zeit – welche Abhängigkeiten gibt es?
Eine gute Belichtung ist die richtige Mischung aus Auslösezeit, dem ISO Wert und der Blende. So könnte man z.B. ein Foto länger belichten und dafür den Blendenwert vergrößern. Man bekommt immer das gleiche Ergebnis. Zumindest was die Helligkeit bzw. die Lichtmenge des Fotos betrifft. Genauso könnte man z.B. auch die ISO des Sensors hochfahren und dafür die Belichtungszeit wieder heruntersetzen.

Doch anhand welches Wertes macht man die Einstellungen fest?

Nun ja, ich kann Euch hier nur sagen, wie ich an die Sache heran gehe.

Schritt 1: richtige Blende wählen

Die Basis bildet bei mir immer die Blende. Hier legt man im Grunde fest, wie viel Schärfe man im Foto haben möchte. Möchte ich gezielt z.B. gezielt eine Person freistellen, kann man mit der kleinen f Werten für die Blende arbeiten. (f/1.4 bis ich sag jetzt mal ganz vorsichtig f/2.8) Vorsichtig deshalb, da ich auch mit einer Blende von 4 noch eine Person gut freistellen kann, wenn sich der Hintergrund z.B. weit von der Person entfernt befindet. Aber so ein klassischer Wert für Portraits liegt wohl bei einer Blende um f/2 – f/2.8, auch wenn das Objektiv vielleicht noch kleinere Werte erlauben würde. Jedoch können dadurch zwei weitere Effekte entstehen, welche man vielleicht gar nicht haben möchte. Zum einen könnte es passieren, dass die Gesichtspartien schon eine sichtbare Unschärfe bekommen und vielleicht will man bei der Bildgestaltung doch noch etwas vom restlichen Motiv zeigen. Hier wirkt eine zu kleine Blende einfach zu stark dagegen. Auch nimmt global die Qualität der Linse ab, je stärker man an die Randwerte des Objektivs kommt.

Blende f/4 bis f/8 eignet sich für mehrere Menschen oder auch um Objekte oder gerade im höheren Bereich um Landschaften zu fotografieren.

Über einer Blende von f/8 wird man primär nur noch Landschaften fotografieren und dies auch nur noch, wenn die Sonne so richtig lacht. Eine Blende von f/11 gibt bei vielen Objektiven als schärfster Bereich. Nicht immer aber oft.

Darüber ist in vielen Fällen nur noch bei Landschaften und praller Sonne möglich.

Dies sind allerdings alles nur Richtwerte für Einsteiger! Denn ich könnte auch eine f/22 bei Dämmerung benutzen, muss aber dann eben ein Stativ benutzen und es sollte sich nicht im Foto bewegen, außer ich möchte eine Bewegungsunschärfe erzielen. Von daher sind es nur Richtwerte für Einsteiger!

Schritt 2: die richtige ISO
Hier sollte der Einsteiger einfach einmal einen Wert von 100 nehmen und checken, welche Verschlusszeiten bei einer ISO von 100 noch möglich sind.

Schritt 3:  die richtige Verschlusszeit!
Hier kommt es nun drauf an, was ihr fotografieren wollt und mit welcher Brennweite ihr arbeitet.
Eine Faustformel besagt, die Freihandgrenze liegt rund bei der verwendeten Brennweite.
D.h. eine Brennweite von 50 mm ergibt eine minimale Verschlusszeit von 1/50 Sekunden. Ein Zoom Objektiv mit 200mm Brennweite benötigt dagegen eine Verschlusszeit von rund 1/200 Sekunden.
Ab einer Verschlusszeit von rund 1/1000 Sekunden, kann man so ziemlich jede Bewegung einfrieren. Wer wirklich sehr schnelle Bewegungen zum Stillstand bringen möchte kann auf 1/2000 Sekunden gehen.

Sind diese Wert gewählt, schaut ihr nun durch den Sucher und checkt die Helligkeit des Fotos! Ist diese ok, könnt ihr den Auslöser drücken!! Fertig damit wäre das Bild im Kasten! Ist das Foto zu hell, dreht ihr einfach die Verschlusszeit etwas nach oben. Dadurch kommt weniger Licht auf den Sensor und das Foto wird dunkler!

Sollte jedoch das Foto nun zu dunkel sein, dann müssen wir nun auf Schritt 2 zurückspringen.

Denn die Blende ist nun eine fixe Konstante da wir ja bestimmte Stellen im Foto scharf haben wollen! Die Verschlusszeit ist eine Konstante, wenn wir keine Bewegungsunschärfe im Foto haben wollen und so bleibt uns nur noch der ISO Wert um die Helligkeit im Foto zu steuern. Diese passen wir nun so weit an, bis das Foto die entsprechende Helligkeit besitzt.

Auslöser betätigen und ihr habt ein Foto geschossen, mit den besten Werten, welche die Umgebung ermöglicht haben.

Habt ihr dieses Prinzip verstanden, müsst ihr Euch für die anderen Kamera Modi nicht mehr interessieren. Es sei denn es geht vielleicht um richtig schnelle Reaktionen! Dann kann Euch eine Teilautomatik schon einen gewissen Vorteil bringen. Je nach Automatik-Modus gebt ihr z.B. nur zwei Werte vor und der dritte Wert wird automatisch von der Kamera ermittelt und eingestellt.

Beispiel S Modus:  Hier legt man selbst die Belichtungszeit fest. Die restlichen Werte werden von der Kamera ermittelt und eingestellt. Ein gutes Beispiel wäre hier z.B. die Sportfotografie. Ich gebe eine Verschlusszeit von 1/2000 vor und den Rest erledigt die Kamera. Wenn jedoch Zeit keine Rolle stellt und zum Erlernen der Fotografie würde ich Euch immer den M Modus ans Herz legen.